| Veranstaltung: | 94. Landesschülerparlament |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | TOP 9 Antragsphase II – Inhaltliche Anträge |
| Antragsteller*in: | Kimmie Radmann |
| Status: | Geprüft |
| Angelegt: | 29.11.2025, 15:16 |
A Tiermedizinischen Fachangestellten möchten in Pinneberg ihre Ausbildung beenden
Antragstext
„Die LSV BS SH fordert, dass Auszubildende nicht ohne zwingende fachliche
Notwendigkeit zum Wechsel der Berufsschule verpflichtet werden. Wohnortnahe
Beschulung ist sicherzustellen, wie es der Koalitionsvertrag Schleswig-Holstein
vorsieht, der eine flächendeckende Bereitstellung von Ausbildungs- und
Beschulungsangeboten garantiert.
Ein verpflichtender Wechsel der Berufsschule führt für Auszubildende zu
erheblichen Nachteilen: längere Fahrtwege, steigende Fahrtkosten, Verlust des
vertrauten schulischen Umfelds, Wegfall etablierter Lernbeziehungen zu
Lehrkräften sowie die Zerstörung gewachsener Klassengemeinschaften.
Wenn die bisherige Schule – wie im Fall der Berufsschule Pinneberg –
nachweislich über die räumlichen, personellen und fachlichen Möglichkeiten
verfügt und die Schulleitung ihre Bereitschaft zur vollständigen Beschulung
mündlich bestätigt hat, muss diese Option auch ermöglicht werden.“
Begründung
Ein verpflichtender Wechsel der Auszubildenden zur Tiermedizinischen Fachangestellten nach dem ersten Lehrjahr von der Berufsschule Pinneberg zur Berufsschule Neumünster führt zu erheblichen organisatorischen und pädagogischen Nachteilen. Der Schulortwechsel verursacht für viele Auszubildende längere und teurere Fahrtwege sowie einen erhöhten zeitlichen Aufwand, der den Ausbildungsalltag zusätzlich belastet.
Darüber hinaus werden durch einen Schulwechsel etablierte Lernstrukturen beeinträchtigt. Bereits im ersten Ausbildungsjahr entstandene Klassengemeinschaften und pädagogische Beziehungen zu Lehrkräften werden aufgelöst, was die Kontinuität des Lernens und den Lernerfolg negativ beeinflussen kann. Ein stabiler Klassenverband und vertraute Lehrkräfte stellen im berufsschulischen Kontext einen wesentlichen Faktor für eine erfolgreiche Ausbildung dar.
Die Berufsschule Pinneberg verfügt über die organisatorischen, räumlichen und personellen Voraussetzungen, die Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten vollständig anzubieten. Seitens der Schulleitung und Lehrkräfte wurde die Bereitschaft zur vollständigen Beschulung mündlich bestätigt.
Der Koalitionsvertrag Schleswig-Holstein sieht ausdrücklich vor, Ausbildungs- und Beschulungsangebote flächendeckend und wohnortnah sicherzustellen. Ein verpflichtender Schulwechsel ohne zwingende fachliche Notwendigkeit steht im Widerspruch zu diesem bildungspolitischen Ziel und führt zu vermeidbaren Belastungen für die Auszubildenden.
Aus diesen Gründen ist eine Überprüfung der aktuellen Regelung erforderlich, um eine wohnortnahe, kontinuierliche und pädagogisch sinnvolle Beschulung sicherzustellen.

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